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Zigarren aus La Palma | ![]() |
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist Tabak auf der Insel La Palma heimisch. Aus Kuba zurückkehrende Emigranten führten die Kunst des Tabakanbaus und dessen Verarbeitung auf der Insel ein.
Um 1920 kam es infolge massiver wirtschaftlicher Schwierigkeiten erneut zu einer Auswanderungswelle nach Kuba. Viele Emigranten fanden Arbeit bei kubanischen Zigarrenherstellern und erweiterten dort ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in der Herstellung erstklassiger Tabake und Zigarren. Nach der kubanischen Revolution kehrten viele wieder in ihre palmerische Heimat zurück und begannen dort erneut, Tabak anzubauen und zu verarbeiten.
![]() | Der Puro, wie die Zigarre hier genannt wird,ist der spanische Begriff für „REIN“. Zartes Grün überzieht im Spätsommer die Felder um Las Brenas und in der Caldera. Das unverwechselbare Grün des Tabaks. Der Nordost-Passat und das feucht gemäßigte Klima ermöglichen es, Tabak auf dieser Insel anzubauen. Bester Tabak und die immer weiter entwickelte und stets verfeinerte Handwerkskunst machen heute die Puros aus La Palma zu einem Spitzenprodukt in Qualität und Genuss. | ![]() |
Die Zigarre aus La Palma oder der Puro, wie sie hier genannt wird, gilt unter den Aficionados (=Zigarren-rauchern) als Geheimtipp.
Das Geheimnis des palmerischen Puro besteht darin, dass nicht nur ausschließlich die hochwertigen Tabake der Insel verwandt werden. Die Manufakturen verwenden Tabake, die zum überwiegenden Teil aus verschiedenen Ländern importiert werden. Aus Kuba, der Dominikanischen Republik, aus Honduras und Nicaragua, aus Brasilien, auch aus Indonesien und anderen bekannten und renommierten Herkunftsgebieten.Das Besondere an einem palmerischen Puro ist das Komponieren einer Zigarre durch Mischen verschiedener Tabake, was einer großen Erfahrung bedarf, einer Erfahrung, die nur durch das lange Sammeln von theoretischem und praktischem Wissen wachsen kann und bei den palmerischen Manufakturen zweifelsfrei vorhanden ist. In den Puros kommen beste Tabake aus aller Welt zusammen mit handwerklichem Können auf hohem und höchstem Niveau, wie es die lange Tradition auf der Insel hervor gebracht hat.
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Das Handwerkszeug eines Purorollers | nur ausgewählte Tabake werden verwendet | mit Fingerfertigkeit, Können und Erfahrung |
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werden die Inletts oder Puppen hergestellt | 12 - 18 Stunden gehts dann in die Presse | das geschmeidige Deckblatt wir ausgebreitet |
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mit Spitzengefühl wird der Puro gerollt | die Endkappe und noch ein prüfender Blick | rund 100 Puros fertigt ein Torcedor am Tag |
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nach einer Lagerzeit von 2 -3 Monaten | wird die Banderole angebracht und ... | in schmucke Zedernholzkistchen verpackt |
Der Puro selbst besteht aus mehreren Teilen:
Die Einlage: Sie ist eine Mischung aus Tabakblättern, die den Kern eines Puro ausmacht. Jede Manufaktur hat ihre geheime Mischung aus verschiedenen Tabaksorten, die dem Puro ihr eigenes Aroma geben. Das Umblatt: Es besteht aus Tabakblättern, welche die Einlage oder Puppe umschließen und festigen. Es trägt auch zu einem guten Abbrand des Puro bei. Auch hat es Einfluss auf Geschmack und Aroma des Puro. Das Deckblatt: Das Deckblatt ist die äußerste Schicht des Puro. Es besteht aus speziellen Tabakblättern, die dem Puro das Aussehen, die Farbe und das besondere Aroma geben.
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Manufakturen auf La Palma
Unzählige Hommagen künden vom Mythos der handgemachten Puros. Auf La Palma gibt es etwa zwei Dutzend Manufakturen. Sie konzentrieren sich auf der östlichen Inselseite auf das Gebiet von Brena Alta, Santa Cruz und Mazo. Fast alle Manufakturen sind kleine Familienbetriebe, wo drei Generationen nach alter Familientradition und überlieferten Rezepten gemeinsam in einem Raum Puros herstellen.
Noch immer haben die Männer in diesem Handwerk das Sagen. Sie sind für die Elaboration der erlesenen Tabakmischungen verantwortlich. Aber auch die Frauen wissen um die Geheimnisse dieses traditionellen Handwerks: niemand kann es sich erklären, aber ihre schlanken und vom Tabak gefärbten Hände drehen mehr Puros pro Tag.
Jede Phase des Herstellungsprozesses eines Puro erfordert höchstes Geschick. Der Torcedor (=Zigarrendreher) ist in der Lage, etwa 100 Puros pro Tag zu rollen, die makellos und perfekt aufeinander abgestimmt sind und vorgeschriebene Längen und Durchmesser genau einhalten dank der Gewandtheit seiner geschickten Finger. Das Streben nach Perfektion geht weiter. Erfahrene Hände sortieren die Puros, die sich äußerlich wie ein Ei dem anderen gleichen, in die schmucken Zedernholzkistchen ein, welche anschließend mit Papiersiegeln verschlossen werden.
Handgedrehte und frische Puros aus La Palma |
Die Lagerung und der Genuss
Die richtige Aufbewahrung der Puros trägt entscheidend zum guten Raucherlebnis bei. Sie ist wichtig für Zug, Geschmack und Abbrand. Da die Puros rein pflanzlich sind, müssen ähnliche Bedingungen wie beim Heranwachsen, der Fermentierung und beim Drehen geschaffen werden. Sie müssen möglichst an einem dunklen Ort mit geringen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen gelagert werden. Die beste Lösung ist ein Humidor. Die Temperatur sollte zwischen 16 bis 18° Celsius und 70 bis 72 % Luftfeuchtigkeit liegen.
Aber nicht nur die Herstellung und die sachgerechte Lagerung, auch das Purorauchen selbst ist eine Kunst!
Ein Ritual
Versierte Raucher drehen den Puro vor dem Ohr, um zu hören, wie stark er knistert beziehungsweise wie feucht er ist. Der Puro sollte sauber an der Kappe (perrilla) angeschnitten werden. Der Schnitt muss gerade sein, um den Puro nicht zu beschädigen. Der Schnittdurchmesser sollte etwas kleiner als der Purodurchmesser sein. Am besten verwendet man einen Guillotine-Abschneider. Um den Puro anzuzünden, nimmt man ein normales Zedernstreichholz. Bitte kein Benzinfeuerzeug oder mit Wachs überzogene Streichhölzer verwenden. Die Flamme darf den Puro nie direkt berühren. Halten Sie den Fuß des Puro nie in die Flamme, denn sonst verkohlt der Tabak, und der Geschmack nach „verbrannt“ bleibt bis zum Schluss. Nun können Sie sich ruhig und entspannt zurücklehnen und Ihren exquisiten Puro in vollen Zügen genießen.
Hier ein von mir mitverfasster Beitrag im Cigar-Journal vom 20. September 2016 zur Puro Finca El Sitio.
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Falls Sie einmal selbst einem Purodreher über die Schulter schauen wollen, biete ich Ihnen eine geführte Tour durch mehrere Manufakturen an. Vom Tabakanbau, Trocknungsprozess, über die Fermentierung, Klassifizierung bis zum Drehen und der Fertigstellung der Puros. Alles können Sie hautnah beobachten und dokumentieren. Auf Wunsch schließen wir die Exkursion mit einer Weinprobe palmerischer Weine in einer typischen Bodega ab. Anfragen an La.Palma@web.de -- hier einige Kommentare dazu.
Zu diesem Thema habe ich einen Wandkalender für 2017 aufgelegt. Die "Zigarren-Macher aus La Palma" mit Fotos, Eindrücken und Einblicken in die hiesigen Puro-Manufakturen. Zu erhalten z.B. über Amazon oder Kopp-Verlag.
Bücher zum Thema Tabak und Zigarren
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Wandkalender 2017 |